Bundesligamannschaft sichert sich 9. Titel als deutscher Mannschaftsmeister
Am vergangenen Samstag war es soweit – dass bei Fans und Sportlern mit Spannung erwartete, diesjährige DTL-Finale in Saarbrücken fand in der Joachim-Deckarm-Halle statt. Und unsere Mannschaft? Hat nervenstark und mit viel Teamgeist die neunte deutsche Meisterschaft gesichert und kann somit mit dem bisherigen Rekordmeister SC Cottbus gleichziehen.
Mit deutlichen 48:11 Scorepunkten konnte unsere Mannschaft, um Trainer Brian Gladow, den Sieg wesentlich deutlicher gestalten als im Vorjahr. Um 21:49 Uhr reckte unser Teamkapitän Andreas Bretschneider den fast 70 Zentimeter großen und mehrere Kilogramm schweren Siegerpokal in die Höhe, die Mannschaft feierte ausgelassen mit blauen Brillen und Meistershirts auf dem Siegerpodest.
Super Start hingelegt
Mit einer Demonstration ihrer Stärke und dem absoluten Willen, den Siegerpokal wieder nach Straubenhardt zu holen, startete unser Team am Boden bereits erfolgreich mit 9:0 Scorepunkten in den Wettkampf. Nick Klessing, Pascal Brendel, Illia Kovtun und Dario Sissakis gewannen alle mit deutlich höheren Schwierigkeitswerten ihre Duelle gegen die Turner des TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Am zweiten Gerät (Pauschenpferd) minimierten die Wetzgauer nach und nach die Führung unserer Mannschaft. Daniel Popescu, Nils Dunkel und Ivan Rittschik konnten ihre Duelle leider nicht gewinnen, sodass Wetzgau nach dem zweiten Gerät den Abstand auf 14:7 Punkte verkürzen konnte. Erstmals war für unseren Gegner der Gerätespezialist Ahmad Abu al-Soud aus Jordanien im Einsatz, der mit einem Endwert von 14,80 Punkten eine Weltklasse-Übung darbot und Ivan Rittschik im Duell so 4 Scorepunkte abnehmen konnte. Der wie gewohnt nervenstarke Illia Kovtun gewann sein Duell gegen den deutschen Nationalturner Glenn Trebing und sicherte unserem Team so fünf weitere Scorepunkte, sodass die Gerätewertung am Pauschenpferd am Ende 5:7 lautete.
Taktische Stärke und individuelle Klasse
Im ersten Duell an den Ringen konnte Carlo Hörr unserem Pascal Brendel zwei Scores abnehmen. Im zweiten Duell gewann unsere Mannschaft allerdings direkt wieder die Oberhand. Der armenische Gerätespezialist Vahagn Davtyan überzeugte mit der schwierigsten Kür an diesem Gerät mit einem Ausgangswert von 5,8 und konnte so dem spanischen Nationalturner Néstor Abad Sanjuan zwei wichtige Zähler abnehmen und auf das Konto unserer Mannschaft verbuchen. Nils Dunkel egalisierte seinen Nationalmannschaftskollegen Alexander Kunz und mit zwei weiteren Scores von Dario Sissakis konnte unsere Mannschaft die Ringe mit 4:2 Scorepunkten für sich entscheiden, sodass es mit einem Stand von 18:9 Punkten in die Pause ging. Dass der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau in der zweiten Wettkampfhälfte nur noch ein weiteres Duell gewinnen sollte überraschte alle Turnfans sehr. Mit 3:0 konnte unsere Mannschaft am Sprung knapp gewinnen. Dario Sissakis und Daniel Popescu konnten ihre Duelle gewinnen, während Nick Klessing und Illia Kovtun jeweils lediglich ein Remis erzielten.
Ein Highlight am Barren
Besonders am Barren bewies unsere Mannschaft einmal wieder ihre nationale und internationale Extraklasse: Mit Lukas Dauser (Weltmeister), Illia Kovtun (Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Paris) sowie Pascal Brendel konnte unsere Mannschaft am Barren weitere 13 Scores auf das Punktekonto verbuchen und die Führung deutlich auf 34:11 ausbauen. Mit einem Endwert von 15,75 Punkten kratzte Illia Kovtun sogar an einer unglaublichen “16er-Wertung“, sicherlich ein turnerischer Höhepunkt des Finalabends. Mit einer Schwierigkeit von 6,9 brillierte unser erst 21 Jahre alter Ausnahmeturner in der Holmengasse im Duell gegen Glenn Trebing. So war nach dem vorletzten Gerät bereits eine kleine Vorentscheidung gefallen. Aber auch am “Königsgerät“ Reck konnte unsere Mannschaft ihre Souveränität zeigen. Bei seinem einzigen Geräteeinsatz im Finale gewann der Kanadier Félix Dolci in seinem Duell 5 Scorepunkte. Andreas Bretschneider und Mert Öztürk konnten in ihren Duellen jeweils 4 Scorepunkte holen und auch Pascal Brendel sicherte einen Scorepunkt in seinem Duell. So konnte das Reck mit insgesamt 14:0 Scorepunkten eindeutig gewonnen werden. Nach diesem deutlichen Endergebnis war es nicht verwunderlich, dass alle Topscorer des Wettkampftages aus unserer Bundesligamannschaft waren – mit 12 Scores gewann Illia Kovtun den Titel “Topscorer“ vor Pascal Brendel (8), Félix Dolci (5), sowie Dario Sissakis und Andreas Bretschneider mit jeweils 4 Scorepunkten.
Trainer und Gegner voller Anerkennung
Zwar war unsere Bundesligamannschaft schon vor der Saison von vielen Turnexperten als Titelfavorit gehandelt worden, die Art und Weise verblüfft aber schon. „Sieben Siege in den Vorrundenwettkämpfen, das Finale klar mit 37 Punkten Vorsprung gewonnen – mehr geht nicht. Mir fehlen die Worte ich bin einfach nur noch mächtig stolz auf mein Team,“ resümierte Brian Gladow nach dem Wettkampf. Außer dem Absteiger von Nils Dunkel am Pferd zeigte unser Team nicht den Ansatz einer Schwäche. „Danach haben meine Jungs das gezeigt, was sie können und wir haben sogar an den Ringen gewonnen“ schwärmte er weiter. Selbst Nationalturner Andreas Toba vom Gegner zollte unserem Team großes Lob: „Straubenhardt war heute sehr stark und hat wenige Fehler gemacht. Wir wussten wir müssen hohes Risiko gehen und auch einiges probieren, was leider nicht geklappt hat, aber realistisch muss man auch sagen Straubenhardt ist hochverdient Meister geworden.“
Die Titeljagd geht weiter
Mit dem neunten Titel nach 2005, 2009, 2011, 2015, 2016, 2017, 2019 und 2023 setzt unsere Mannschaft ihre Erfolgsgeschichte fort. Präsident Andreas Rapp blickt dennoch mit Vorsicht voraus: „Titel Nummer zehn wäre natürlich etwas Besonderes, aber wir wissen, dass wir uns jedes Jahr neu beweisen müssen.“ Gute Nachrichten für alle Fans: Lukas Dauser hat bereits für die kommende Saison zugesagt, und das Team bleibt für die kommende Bundesligasaison in seiner erfolgreichen Konstellation bestehen.
Den Wettkampfbericht der DTL gibt es unter folgendem Link: https://www.deutsche-turnliga.de/aktuell/news/details/straubenhardt-stellt-rekordmeister-cottbus.html