Bundesligamannschaft zieht ungeschlagen ins Ligafinale ein
Zwar begann der Wettkampf für die Schwarzwälder, die an diesem Abend auf Barrenweltmeister Lukas Dauser und den amtierenden deutschen Mehrkampfmeister Pascal Brendel verzichten mussten, am Boden ungewohnt holprig und versprach so, für die Gastgeber vor fast ausverkauftem Haus, vielleicht doch eine spannende Begegnung, doch bereits ab dem zweiten Gerät zeigte sich die drückende Überlegenheit der Straubenhardter, die mit 15:72 Scorepunkten nochmal klar ihre Titelambitionen unterstrichen. Mannschaftskapitän Andreas Bretschneider führte hierbei sein Team, in Vertretung vom fehlenden Trainer Brian Gladow souverän durch den Wettkampf.
Im Finale, das am 02. Dezember in Neu-Ulm ausgetragen wird, treffen die Straubenhardter nun erneut auf den TV Wetzgau, die sich in ihrem letzten Wettkampf gegen den amtierenden Meister TuS Vinnhorst durchsetzen konnten. Vinnhorst rutschte dadurch in der Tabelle auf Platz vier ab und trifft im „kleinen Finale“ auf die drittplatzierte TG Saar. Absteiger ist der StTV Singen, dem zum Klassenerhalt lediglich ein Gerätepunkt gegen die TG Saar gereicht hätte, dies aber knapp verpasst hat.
Trotz der klaren Überlegenheit waren bei der KTV einerseits Übungen auf Weltklasseniveau zu bestaunen, aber auch noch ein paar kleine „Schwächen“ zu entdecken, die beim Finale entscheidend sein könnten. Am Boden holte Félix Dolci fulminant die ersten 5 Scorepunkte für sein Team, doch musste sich Nils Dunkel dem sehr starken Alexander Kunz, sowie Nick Klessing und Dario Sissakis ihren Gegnern geschlagen geben. Sissakis hatte Probleme mit seinem Fuß. So meinte er, „Ich konnte die letzten Wochen nicht richtig trainieren. Rückwärtssprünge waren kaum möglich.“ Da aber auch niemand anderes hätte Boden turnen können sprang er ein. „Ich hab jetzt halt etwas probiert, aber …“ 3 Scorepunkte für den TSV Pfuhl.
Am Pauschenpferd und an den Ringen mit 0:15, beziehungsweise 0:14 Scorepunkten waren dann jedoch wieder eine sehr klare Sache für die Straubenhardter. Am Pferd waren es vor allem die teilweise auf Weltklasseniveau gezeigten Übungen, die das Kräfteverhältnis hier klarlegten. Immer wieder auch erstaunlich Ilie Daniel Popescu, mit 40 Jahren der Senior des Teams, der für seine Übung mit 4 Scores belohnt wurde, sowie Ausnahmeathlet Illia Kovtun, Vizeweltmeister im Mehrkampf, mit seinen 5 Scorepunkten. An den Ringen gab es nur den Abgang von Klessing, der seinen Dreifachsalto nicht sicher zum Stand bringen konnte zu „bemängeln“. Aufgrund der Schwierigkeit seiner Übung dennoch 4 Scorepunkte für ihn und sein Team.
Auch die restlichen Geräteentscheidungen verliefen dann recht einseitig. Sprung 2:11, Barren 5:12 und Reck 0:15 nach Scorepunkten. Faszinierend beim Sprung wie Klessing und Dolci ihre Überschläge mit Salti in den sicheren Stand zementierten. Wie am Barren Kovtun mal eben eine Übung mit 6,9 im D-Wert präsentiert und am Reck Bretschneider, sein nach ihm benanntes Flugelement, Doppelsalto mit Doppellängsachsendrehung über die Stange zum Wiederfassen, fast schon lässig fängt.
Wer wird Topscorer?
Vielleicht war es eine einseitige Begegnung, dennoch konnten sich die Zuschauer über viele Höhepunkte freuen, denn zum Ende hin wurde es dann doch nochmal richtig spannend. Wer wird Topscorer der Liga, also wertvollster Punktelieferant der gesamten Runde? Der Pfuhler Alexander Kunz oder der nur 3 Punkte hinter ihm liegende Nick Klessing. Erst das abschließende Reckturnen brachte hier die Entscheidung. Klessing legte mit 3 Scorepunkten vor. Kunz ging gegen Kovtun leer aus. Unentschieden. Klessing und Kunz sind damit gemeinsam mit jeweils 78 Punkten Topscorer der Ligarunde.
Zum Ausblick aufs Finale, meinte Popescu. „Bis zum Finale sind wir denke ich wieder alle fit, da sind wieder alle an Bord. Bei der Mannschaft, die wir haben ist klares Ziel der Titel“.